Verspäteter Jubel bei den Helden aus dem Rabengrund Kreisliga C: Der VfB Oberndorf II musste nach der 12:0 Gala in Sotzbach einen Tag lang warten, ehe der Aufstieg zur Gewissheit wurde
Jossgrund-Oberndorf (jjo/dg). Der VfB Oberndorf II machte am Wochenende den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga B Gelnhausen vorzeitig perfekt. Nach zwei Jahren Abstinenz kehrt die Mannschaft von Markus Korn wieder in die B-Liga zurück. Wobei der Jubel über das Erfolgserlebnis beim Traditionsklub aus dem Rabengrund gestern erst verspätet einsetzte.
Bei den Jossgründern gab es weder Sektduschen noch andere Feierrituale zu bestaunen. Der Grund: Oberndorf gewann zwar bereits am Samstag mit sage und schreibe 12:0 beim Schlusslicht SV Sotzbach II.
■ Rückschläge weggesteckt
Den Aufstieg perfekt machte jedoch erst der gestrige Patzer des Mitkonkurrenten Melitia Roth II, die dem TSV Hain - Gründau II mit 2:1 unterlag. Dementsprechend wird die große Feier noch einmal um ein paar Tage verschoben. „Wir haben heute noch gar nicht damit gerechnet. Wir wollen am Dienstag in Hain - Gründau gewinnen und damit die Meisterschaft perfekt machen. Danach wird gefeiert", erklärte Teambetreuer Gerald Geiger.
Den Schlüssel zum Erfolg sieht Geiger hauptsächlich in der „gesunden Mischung zwischen alten und jungen Spielern". So wurden die Verletzungen von Leistungsträgern wir Felix Hagemann, Simon Glassen oder Artis Hull durch die geballte Erfahrung von Alt Herren-Spielern wie Udo Lingenfelder oder Matthias Weismantel kompensiert.
Beeindruckend war auch die Moral der Truppe, die bereits im Vorjahr kurz vor dem Aufstieg stand und erst in zwei Relegationsspielen an Germania Bieber scheiterte.
„Wir haben uns nach Rückständen nicht unterkriegen lassen und beispielsweise in Breitenborn oder Pfaffenhausen die Spiele trotzdem noch gewonnen", lobt Geiger. Hinzu kommt, dass der VfB sich in der Rückrunde noch einmal enorm steigerte. In den ersten 13 Saisonspielen holte die Korn -Truppe lediglich 25 Punkte, in den 13 Spielen danach folgten elf Siege, zwei Unentschieden und 35 Punkte. Als Prunkstück erwies sich die Ab wehr der Jossgründer. Alleine in den letzten sechs Partien kassierte die Defensive um Spielertrainer Korn im Tor kein einziges Gegentor. Als weitere Stabilisatoren nennt Geiger Libero Simon Desch sowie das defensive Mittelfeld mit Roger Hagemann und Carsten Walz.
■ Gemeinsam Schnee geschippt
„Wir haben in den zurückliegenden sechs Begegnungen keinen Gegentreffer hinnehmen müssen. Die starke Abwehrreihe war der Grundstein für diesen Erfolg." Auch den zeitweise verletzungsbedingten Ausfall der Stammkräfte Artis Hull, Felix Hagemann oder Simon Glassen habe die Aufstiegsmannschaft hervorragend kompensiert. Hier kämen den Routiniers wie Sven Walz, Udo Lingenfelder und Matthias Weismantel eine besondere Bedeutung zu, die immer wieder effektiv ausgeholfen hätten. Auch die Tatsache, dass Coach Markus Korn wieder die Torwarthandschuhe überstreifen musste, weil sich Stammkeeper Christian Herzog im März verletzt habe, müsse erwähnt werden, denn auch hier sei leistungsmäßig kein Bruch entstanden. Überhaupt zeichne sich die Mannschaft durch einen außergewöhnlichen Zusammenhalt und großen Trainingsfleiß aus. „Wir haben im Winter oft den Kunstrasen gemeinsam freigeschippt und dadurch zusätzliche Trainingseinheiten absolvieren können, das hat uns sehr geholfen."
Vor diesem Hintergrund blickt Gerald Geiger optimistisch in die Zukunft, auch wenn es in personeller Hinsicht noch einiges zu klären gibt: „Wir hoffen jetzt, dass unsere zweite Mannschaft mit Blick auf die kommende Saison zusammenbleibt, Vereinswechsel sind nicht zu erwarten, aber wir müssen schauen, wie sich die Dinge bei dem einen oder anderen Spielern beruflich entwickeln und ob die älteren Spieler noch ein Jahr dranhängen. Dass wir in der B-Liga den Klassenerhalt anstreben, versteht sich von selbst." Allerdings sei auch die Trainerfrage noch offen; ob Markus Korn weitermache, müsse erst noch besprochen werden.
Quelle: GNZ vom 13. Mai 2013 Seite 17